Detlef Müller

Kann sein, dass Detlef Müller auch ganz gut mit nur einem Auge durch das Leben kommen könnte. Warum? Eins von zweien kneift er dauernd zu, wenn er durch den Sucher seiner Kamera schaut. Er ist dann immer auf der Suche nach dem perfekten Motiv.

Für die Tucholsky Bühne hat er das schon mindestens 15.000 Mal gemacht, denn pro Saison schießt er ca. 5000 Fotos. Begonnen hat alles am 16. September 2018. Detlef machte Fotos bei „A day of country“. Dann gab es noch einmal eine Pause bis zum 21. Juni, der Mitsommernacht des Jahres 2021. In dieser Nacht gab es eine FortFührung, die um 23.00 begann und sie endete nach Mitternacht. Detlef war dabei und schoss Fotos.

Seitdem ist er immer dabei. Er fotografierte  9 Theaterinszenierungen und mehr als 170 Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen. Er hat uns begleitet, als unsere Bühne in Düsseldorf vom Ministerpräsidenten mit dem „Engagementpreis Juni 2023“ geehrt wurde und wenn der Winter prächtige Eiszapfen vom Dach des Forts wachsen lässt, ist er natürlich auch dabei.

Nicht nur bei uns findet man ihn mit seiner Kamera. Weserlieder, Blaues Band der Weser, Altstadtfest – Detlef ist der fotografische Chronist der Stadt

Bei uns gefällt ihm nach seinen Worten „das ganze Paket. Die Festung. Die Vielfalt. Die gelassen-routinierten Abläufe, die Atmosphäre.“ Und er sagt noch dazu, dass er „NIX“ ändern würde.

Sein Favorit im Fort A? True Collins – die Phil-Colins-Coverband.

Ob er ein Motto für sein Leben habe, haben wir ihn gefragt. Er überlegt kurz und dann kommt ein Motto, das hat schon was von einer Kurzgeschichte.

Das Ziel des Lebens besteht nicht darin, auf der Seite der Mehrheit zu sein, sondern zu vermeiden, sich in den Reihen der Wahnsinnigen wiederzufinden.“

Marcus Aurelius

Sonst ist er ja eher ein Freund von kurzen Sätzen. Und kurzen Hosen, jedenfalls im Sommer. Wenn er dann auf knorrigen Beinen für den richtigen Blickwinkel um die Bühne schleicht, dann gehört er schon längst zum Fort A.

Ach und noch was zu dem einen Auge. Detlef raucht nicht, er quarzt. Wahrscheinlich hat er davon auch die tiefe, knarzende Stimme. Wer quarzt, der knarzt. Und wenn der Rauch dann durch sein Gesicht in die grauen Wuschelhaare steigt, kneift er auch dauernd ein Auge zu. Er ist quasi der Käpt´n Flint des Augenlichts.